Der echte Alant Inula helenium ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler, zu der auch Gänseblümchen und Löwenzahn gehören. Im Winter zieht sich der Alant in den Boden zurück, um Anfang Mai mit bis zu 80 cm langen Blättern neu auszutreiben. Die Pflanze kann Höhen von bis zu 2 Meter erreichen. Ab Juli erscheinen die zahlreichen gelben Blüten, die bis zu 6 cm groß werden und bis August blühen. Sie ziehen eine Vielzahl von Bestäubern an, darunter Bienenverwandte, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Samen werden nach der Reife durch kleine Schirmchen mit dem Wind verteilt, wobei die Pflanze jedoch nicht zur invasiven Ausbreitung neigt.
Dank ihrer zahlreichen nützlichen Inhaltsstoffe ist der Echte Alant seit der Antike bekannt und wurde früher häufig angebaut. Hauptsächlich wurde die Wurzel genutzt, da hier die Konzentrationen der Wirkstoffe am höchsten sind. Mit einem Gehalt von 1-3 % ätherischem Öl und einem intensiven Geruch eignet sich die Wurzel zur Aromatisierung von Likören. Der nach der Pflanze benannte Inhaltsstoff Alantolacton wirkt Hustenreiz lindernd und schleimlösend, kann allerdings auch Allergien auslösen. Neben Alantolacton wurde auch das Inulin erstmals 1807 in der Wurzel des Alants entdeckt und nach der Gattung Inula benannt. Inulin kommt natürlich in vielen Korbblütlern, wie zum Beispiel Topinambur, Schwarzwurzel oder auch Chicorée vor und besteht aus einer langen Kette von Fructose Molekülen mit einem einzelnen Glucose Molekül am Ende. Obwohl es damit aus Zucker zusammengesetzt ist, kann der Mensch es ohne die Hilfe von Bakterien nicht verdauen, da uns die dafür notwendigen Enzyme fehlen. Dadurch wird Inulin zu einem Ballaststoff, der heute häufig als Zusatzstoff in Lebensmitteln verwendet wird und Diabetikern als Stärke Ersatz dienen kann.
Früher wurde die Wurzel des Alants auch als Färbemittel genutzt, um in Kombination mit Pottasche und Heidelbeeren einen blauen Farbstoff zu gewinnen. Zudem fand sie Verwendung als Wurmmittel und als Gewürz. Obwohl der Alant seit Jahrhunderten kultiviert wird, liegt sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Südosteuropa und Westasien.
Möchte man diese beeindruckende, aber in Vergessenheit geratene Arzneipflanze zuhause pflegen und gleichzeitig Insekten eine Freude machen möchte, sollte ihr einen schattigen, nährstoffreichen Platz bieten, der auch gerne etwas feuchter sein darf.
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