Name und Herkunft
Olivenkraut trägt viele Namen, sowohl im Deutschen als auch in der Wissenschaft.
Im Deutschen ist der Name "Olivenkraut" geläufig, da er auf den intensiven Duft nach frischen Oliven hinweist. Ebenfalls bekannt ist es unter den Bezeichnungen "grünes Heiligenkraut", "Heiligenblume" oder "Zypressenkraut". Die lateinische Benennung ist etwas komplizierter, denn das in Südfrankreich und Spanien beheimatete Kraut wurde seit 1779 mehrfach neu beschrieben. Heute ist der Name Santolina virens (Mill) gebräuchlich, doch es gibt auch alternative Bezeichnungen wie S. viridis, S. pervirens, S. teretifolia und S. tuberculosa. Interessanterweise wird das Olivenkraut auch als Unterart der verwandten Art Santolina chamaecyparissus unter der Bezeichnung subspecies viridis geführt.

Wuchs
Das Olivenkraut ist ein mehrjähriger, immergrüner Halbstrauch, der eine Höhe von 30 bis 70 cm erreicht. Die älteren Zweige verholzen, während die jungen, diesjährigen Triebe krautig bleiben. Die Pflanze hat dicht stehende, nadelförmige Blätter, die gezähnt und olivgrün sind. Im Garten blüht das Olivenkraut von Juni bis August und bildet gelbe Blütenstände. Diese bestehen aus kleinen, flachen Sammelröhrenblüten, die auf 15 bis 35 cm langen, kahlen Stielen sitzen. Ein charakteristisches Merkmal der Korbblütler-Familie (Asteraceae), zu der auch die Santolina-Arten gehören, sind die aus vielen Einzelblüten zusammengesetzten Blütenköpfe. Botanisch gesehen produziert das Olivenkraut Achänen, nussähnliche Schließfrüchte, wie sie auch bei Sonnenblumen, Erdbeeren oder Löwenzahn vorkommen. Allerdings fehlt dem Olivenkraut der für viele dieser Pflanzen typische Flugapparat, der sogenannte Pappus.

Olivenkraut Pflege
Olivenkraut ist äußerst pflegeleicht und stellt nur geringe Ansprüche an seine Umgebung. Es ist widerstandsfähig gegen Salz, Trockenheit und benötigt keinen nährstoffreichen Boden. Aufgrund seiner natürlichen Herkunft bevorzugt es sonnige Standorte und gut durchlässige Böden, was es zur perfekten Ergänzung für mediterrane Kräutergärten macht, zum Beispiel neben Rosmarin oder Thymian in einer Kräuterschnecke oder im Steingarten. Die Pflanze ist winterhart, wenn sie ausgepflanzt ist, sollte jedoch im Topf an einem geschützten Ort überwintert werden.
Die Vermehrung gelingt leicht über Stecklinge, die bei Temperaturen von 20-22 °C in Wasser bewurzelt werden können. Alternativ lassen sich auch Wurzelstockteilungen oder Absenker nutzen. Bei der Absenkermethode wird ein Ast am Boden fixiert, sodass an der Stelle des Bodenkontakts neue Wurzeln entstehen – eine Technik, die im Garten oft auch natürlich vorkommen kann. Für eine interessante optische Abwechslung im Beet empfiehlt sich die nahe verwandte Santolina chamaecyparissus, die graue Heiligenblume, deren Blätter einen weißen Filzüberzug besitzen.
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Inhaltsstoffe

Der intensive Olivenduft des Olivenkrauts deutet bereits auf seine interessanten Inhaltsstoffe hin. In den ätherischen Ölen von Blättern, Wurzeln und Blüten sind verschiedene flüchtige Terpene und Sesquiterpene enthalten. Besonders hervorzuheben ist das entzündungshemmende Eudesman, das in vielen Arten der Gattung vorkommt. Darüber hinaus sind Flavonoide, Cumarine und andere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Aufgrund dieser Wirkstoffe wird Olivenkraut seit langem als Heilpflanze genutzt. Aktuelle Studien zeigen, dass die Inhaltsstoffe antibakterielle, fungizide, antivirale sowie entzündungshemmende und leberschützende Eigenschaften besitzen.
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